Inzwischen wurde für Schülerinnen und Schüler aller Schularten ein Rheinland-Pfälzer Förderwettbewerb mit Wochenendworkshop im Mai vom BDK initiiert.

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neue Fördermöglichkeiten für künstlerisch talentierte Schüler?

Lieber Eberhard,

diesmal hat mir die Tagung in Ingelheim besonders gut gefallen. Ich fand fast alles sehr interessant und gut vorgetragen.
Vielen Dank, die drei Tage haben mir richtig Auftrieb gegeben.

Dass auf der MV das Ressort "Realschulen" nicht besetzt wurde, ist m.E. nicht schlimm. Wir haben ja schon vor Jahren in unserer sensationellen Umfrage festgestellt, dass an den Realschulen (so auch an meiner) Kunst häufig fachfremd unterrichtet wird. Projekte sind da ziemlich utopisch, wir kämpfen eher ums Überleben. An den IGSsen und Ganztagsschulen sehe ich da eher eine Feld für Kunstlehrer, das es sich lohnt, zu beackern.

Du hast Fördermöglichkeiten für Schüler erwähnt. Ich habe eine außergewöhnliche Schülerin in der 10. Klasse, die ich seit Jahren schon selbst "fördere", indem ich ihr Material besorge, mit ihr über ihre Berufswahl nachdenke. Leider verlässt sie die Schule in vier Wochen. Fällt dir da noch etwas ein? Künftig würde ich natürlich gerne mal früher fördern, wenn ich wüsste, wie. Auch Schüler, die gerne mit Photoshop arbeiten (davon habe ich nun keine Ahnung, aber es gibt bestimmt workshops).

Herzliche Grüße, Ellen,
im Mai 2007
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Liebe Ellen,

Du hast in Deiner Mail auf die fehlende Förderung jener Kinder hingewiesen, die nur den mittleren Schulabschluss erreichen. Meines Wissens gibt es in Rheinland-Pfalz für diese Altersstufe keine Förderung. Für die anderen gibt es zwar auch keine echte Förderung wie in Musik und Sport und es sind bei der Kunst seit Jahrhunderten immer einzelne Menschen, so wie Du, die einzelne Kinder fördern.

Beim Nachdenken kam mir die Idee, dass wir - der BDK - für solche Schüler und Schülerinnen der Klassen 9 und 10 etwas in Eigeninitiative anbieten sollten. Der BDK könnte einen Anerkennungspreis mit Urkunde verleihen, einen mehrtägigen Workshop »Zeichnen für Fortgeschrittene« und einen »Medienworkshop« oder eine »Druckwerkstatt« anbieten. Geeignete Orte dafür lassen sich immer finden: z.B. eine Schule am langen Wochenende mit Schlafsack-Übernachtung. Das Ganze mit professionellen Workshop-Leitern aus den Berufen plus FH-/Kunst-/Kunsterzieher-Studenten. Und für entstehende kosten lässt sich ein Sponsor sicher auch finden.

Auch wenn wir uns bewusst sein müssen, dass ein Kind ,it geringem Bildungsabschluss eher keine Chance hat, in einem künstlerisch-gestalterischen Beruf heute und morgen zu bestehen; nur auf Basis einer umfassenden Allgemeinbildung auf hohem Bildungslevel haben Künstler/Designer eine reelle Chance. Wir wecken mit einer »Förderung« eventuell falsche Hoffnungen bei den Eltern. Aber es gibt ja auch Spätzünder und Menschen, die als Künstler eine Nische finden.
Und es gibt die vier Levels, in denen sich grafisch-gestalterische Berufe finden lassen:
A Lehre-Ausbildung-Berufsschule Meisterschule
B Fachschule für Gestaltung (Ludwigshafen)
C Fachhochschule für Gestaltung
D Akademie / Hochschule für Gestaltung / Uni

Ich vermute, Deiner Schülerin wurde bereits der Weg über die Fachschule in Ludwigshafen vorgeschlagen. (unten ein paar Infos darüber.)
Was meinst Du dazu?
- Liebe BDK-Freunde, was haltet Ihr davon? Welche Angebote kennt Ihr? - Wer wäre bereit, ein solches Workshop-Projekt in irgendeiner Weise zu unterstützen? - Am Wochenende oder als Ferienworkshop? - (Wir hatten Sommer 2006 in Worms einen etwas anderen, offenen Ferienworkshop ausprobiert und das Ergebnis im Internet dokumentiert.)

Kreative Grüße!
Eberhard Grillparzer


P.S. Die Infos zur Fachschule
Die Fachschule Gestaltung, Fachrichtung Design und visuelle Kommunikation, führt in einem zweijährigen Bildungsgang zu einem staatlich anerkannten Abschluss. Mit dem erfolgreichen Besuch der Schulform wird die Berufsbezeichnung "staatlich geprüfte/r Produkt-, Raum- und Kommunikationsgestalter/in" verliehen. Gleichzeitig erwirbt der Absolvent die Fachhochschulreife für das Studium an einer Fachhochschule in Rheinland-Pfalz; mit Zusatzunterricht auch die Fachhochschulreife für das gesamte Bundesgebiet.
Als Aufnahmevoraussetzungen für die Fachschule gelten eine Berufsausbildung, das Bestehen einer Eignungsprüfung sowie der Nachweis einer einjährigen beruflichen Tätigkeit, vorzugsweise im gestalterischen Bereich.
Alle Bildungsgänge sind schulgeldfrei. Im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen kann finanzielle Unterstützung in Form von elternabhängigem und elternunabhängigem Bafög beantragt werden. Die Anmeldung ist schriftlich oder persönlich im Sekretariat der Berufsbildenden Schule Technik 2, Franz-Zang-Str. 3-7, Ludwigshafen (Tel.: 0621-504-4141) vorzunehmen.
Anmeldefrist ist der 01.03.07 (im Nachrückverfahren auch später). Genauere Informationen können auch der Homepage der Schule entnommen werden (www.t2.bbslu.de).

 

Das gibt es bereits:
>>>BDK-Kunstförderseminar in Berlin
für Ihre beste Schülerin oder Ihren besten Schüler?

>>> Angebote für Förderung von zeichnerisch/künstlerisch begabten Kindern
Wer kann weitere Hinweise geben, wo es in Rheinland-Pfalz Angebote der Frühförderung von zeichnerisch/künstlerisch begabten Kinder gibt?
Wo gibt es Jugendkunstschulen oder Künstler, die mit Kindern arbeiten? - Bitte schicken Sie diese Infos direkt an bdk@blitzbrief.de

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Last update 19.01.2008 21:07