Stellungnahme des BDK zur geplanten MSS-ReformDer BDK - Fachverband für Kunstpädagogik Rheinland-Pfalz bezieht Position zur geplanten Reform der MSS und regt als konstruktiven Beitrag folgende Gedanken an: Die Reform wird durch Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz vom 24. 10. 2008 begründet. Die Interpretation dieser Vorgaben im Entwurf des Landes Rheinland-Pfalz könnten nach Meinung des Landesverbandes in einigen Punkten auch in anderer Form erfolgen und damit im Interesse der Schülerinnen und Schüler die »Möglichkeit einer individuellen Schwerpunktsetzung« (Beschluss der Kultusministerkonferenz I., 1) erweitern. 1. Definition der Prüfungsprofile In dem vorliegenden Entwurf des Landes Rheinland-Pfalz wird eine Definition von zwei möglichen Prüfungsprofilen vorgenommen (§13). Während man im Bereich des mathematisch-naturwissenschaftlichen Prüfungsprofils der Gliederung der Aufgabenfelder der KMK folgt, wird das zweite Prüfungsprofil auf den sprachlichen Bereich beschränkt - der künstlerische Bereich entfällt entgegen den ausdrücklichen Ausführungen der KMK zu den Aufgabenfeldern (Beschluss KMK 4.2). Diese Einschränkung erscheint uns nicht notwendig und wird in anderen Bundesländern - etwa Baden-Württemberg - auch nicht vorgenommen. Zudem widerspricht die Einschränkung den Aussagen und Maßnahmen des Ministeriums der letzten Zeit, die die Bedeutung des Faches Bildende Kunst in den Bildungszielen des Landes Rheinland-Pfalz durch die Einrichtung des Landeskunstgymnasiums und die Förderung von Jugendkunstschulen deutlich unterstrichen haben. Es ist daher nach unserer Meinung möglich, ein sprachlich-künstlerisches Prüfungsprofil analog zum mathematisch-naturwissenschaftlichen Prüfungsprofil zu definieren. Dies hätte sowohl für das Fach Kunst als Leistungsfach als auch für die Stellung des Faches als viertes mündliches Prüfungsfach positive Auswirkungen, die nachfolgend im Einzelnen erläutert werden. 2. Bildende Kunst als Leistungsfach Nach dem bisher vorliegenden Entwurf gibt es für Schülerinnen und Schüler mit dem Wunsch, ihre »Möglichkeit einer individuellen Schwerpunktsetzung« in einem künstlerischen Fach wahrzunehmen, bei vier vorhandenen Kombinationen keine Variante mit vier Prüfungsfächern. Bei der Umsetzung der Definition des unter 1. erläuterten sprachlich-künstlerischen Prüfungsprofils bietet sich bei den entsprechenden Kombinationen mit KF (Kombination 21 - FS M KF, Kombination 28 - M D KF) die gleiche Möglichkeit - die Prüfungen in D bzw. FS als fünfte Prüfung könnten entfallen, da automatisch das sprachlich-literarisch-künstlerische Prüfungsprofil definiert wird und alle Bereiche abgedeckt sind. Entsprechend der KMK sind zwei der schriftlichen Fächer aus den Fächern M D FS, viertes Prüfungsfach ist GW. 3. Mündliche Prüfungen im vierten Prüfungsfach Neben den Vorteilen der Wahlmöglichkeit für die Schülerinnen und Schüler bei einem sprachlich-literarisch-künstlerischen Prüfungsprofil würde die Umsetzung des geplanten rein sprachlichen Prüfungsprofils ein starkes Ansteigen der Prüfungen in Deutsch und in Fremdsprachen mit sich bringen, die sowohl im schulischen Organisationsablauf als auch bei den betroffenen Kollegen zusätzliche Belastungen hervorrufen würde. Mögliche Auswirkungen auf das Wahlverhalten der Schülerinnen und Schüler könnten weit reichende Folgen im Hinblick auf die Allgemeinbildung sowie im Hinblick auf die Qualifizierung für künstlerische und gestalterische Studiengänge bzw. Berufsausbildungen bei einer ausreichenden Anzahl von Abiturientinnen und Abiturienten im Land Rheinland-Pfalz nach sich ziehen. Bei einem sprachlich-literarisch-künstlerischen Prüfungsprofil wäre eine Gleichbehandlung der Fächer weiterhin gegeben mit allen oben genannten Vorteilen. Aufgrund drohender Auswirkungen für das Fach Bildende Kunst lehnt der BDK Rheinland-Pfalz den Entwurf in der jetzigen Form ab und fordert daher die mit der Reform betrauten Vertreter auf, die vorgeschlagenen Alternativen bei den weiteren Entscheidungen zu berücksichtigen. Eberhard Grillparzer, 21.03.2010
|
|
|
|
Lesenswert: Brief an die Ministerin - Außerdem die aktuelle Stellungnahme von Astrid Reitz (2.Vorsitzende, BDK Rheinland-Pfalz) Der vollständige Beitrag ist im "BDK-Brief 2010-03" auf Seite 3 erschienen.
|
BDK e.V. Fachverband für Kunstpädagogik - (übrigens: BDK steht für Bund Deutscher Kunsterzieher)
Landesverband Rheinland-Pfalz
www.bdk-rheinland-pfalz.de